Eine leuchtende Glühbirne sinnbildlich für die Erkenntnis, dass man ein Vorbild für andere sein kann.

Vorbild sein: Warum du dein Leben und gleichzeitig die Welt verändern kannst

Jeden Monat zeichnet das seventeen goals Magazin die 5 besten Blogbeiträge zum Thema nachhaltige Entwicklung aus. Im September 2020 schaffte es dieser Beitrag unter die Top 5. 

Award 17 SDGs Magazin

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Eine Person allein kann nicht den Klimawandel stoppen. Was macht es schon, wenn eine Person mit ihrem Diesel-Auto zum Supermarkt um die Ecke fährt?

Was bringt es schon für den Umweltschutz und für die Tiere, wenn du dich als einzige Person in deinem Umfeld für die vegane Ernährung entscheidest? Und was hat deine eigene Gesundheit und deine tägliche Bewegung mit dem Rest der Welt zu tun?

Diese Fragen habe ich mir auch lange Zeit gestellt und dann fiel mir das Buch von Nicholas A. Christakis und James H. Fowler in die Hände, aber dazu später mehr.

Dies ist die Geschichte von Sascha.

„Eine Fabel, ein Märchen oder eine Anekdote, […] kann man sich hundertmal besser merken als tausend theoretische Erklärungen, psychoanalytische Interpretationen oder formale Lösungsvorschläge.“ ~ Jorge Bucay, Komm, ich erzähl dir eine Geschichte“, S. 15

Sascha hat einen Entschluss gefasst. Es reicht jetzt mit durchzechten Nächten und mit Chips vorm Fernseher. Sascha möchte sich wieder gesund und wohlfühlen.

Die Haut soll wieder besser werden und ein paar Kilos könnten auch runter. Nicht wegen der Jeans von früher, sondern wegen der spürbaren Antriebslosigkeit.

Mit veganer Ernährung und mehr Bewegung will Sascha das neue, aktivere Leben beginnen. Schritt für Schritt werden neue Gewohnheiten etabliert und es fühlt sich einfach gut an. Bloß nicht stressen lassen und mit kleinen Schritten zu besserer Laune und mehr Wohlbefinden, denkt sich Sascha.

Mit dem Fahrrad zum Wochenmarkt, Joggen im Park und mit Jutebeutel noch die paar Sachen kaufen, die man auf dem Wochenmarkt nicht bekommen hat.

Wenn Freunde vorbeikommen, wird pflanzlich gekocht und allen schmeckt es. Zu Geburtstagen bringt Sascha gerne Köstlichkeiten mit, die ebenfalls allen schmecken.

In der Uni erwähnt Saschas Kommilitonin Hannah, dass sie es total cool findet, wie umweltbewusst Sascha jetzt lebt und dass sie sich seit Kurzem bei einer Umweltorganisation engagiert.

Umweltbewusst, aha. Saschas umweltbewusstes Leben war Sascha selbst noch gar nicht wirklich klar. Sie redeten lange über die Umweltorganisation und dessen Arbeit. Sascha beschloss, noch mehr auf den Umweltschutz zu achten.

Beim nächsten Einkauf gibt es Seife statt Duschgel, das ist schon einmal ein Anfang, dachte sich Sascha. Und mal mit Hannah zu einem Treffen der Organisation, das wäre doch sicherlich auch interessant.

Am Abend regnet es und Sascha entrümpelt mal wieder ihre Wohnung, da sie den Minimalismus für sich entdeckt hat. Den nächsten Tag kommt die Familie zu Besuch, die sich über die leere Wohnung mit viel Raum für die eigenen Gedanken, zunächst wundert und dann begeistert.

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Vorbild sein: Wenn du dein Leben veränderst

Ist ja schön für Sascha, denkst du dir vielleicht. Und wozu das ganze? Wir leben in mehr oder weniger großen sozialen Netzwerke. Aber welche Auswirkungen haben sie eigentlich auf uns? Wie wirken soziale Netzwerke und handeln wir wirklich immer nur nach unserem freien Willen? Diese und viele weitere Fragen stellen sich Nicholas A. Christakis und James H. Fowler in ihrem Buch „Connected! Die Macht sozialer Netzwerke und warum Glück ansteckend ist“. In ihren umfassenden Studien zum Thema sozialer Netzwerke kamen sie zu beeindruckenden Ergebnisse.

„Wenn unser Verhalten auf das unserer Freunde abfärbt und diese wiederum ihre Freunde beeinflussen, dann können wir mit unseren Handlungen Menschen erreichen, denen wir noch nie begegnet sind.“ ~ Nicholas A. Christakis und James H. Fowler, Connected! Die Macht sozialer Netzwerke und warum Glück ansteckend ist, S. 13

Die Forscher haben beispielsweise herausgefunden, dass Menschen an Gewicht zunehmen, wenn Personen in ihrem Umfeld zugenommen haben. Oder dass sich Gesundheitsmaßnahmen nicht nur auf den betroffenen, erkrankten Menschen positiv auswirken, sondern auch auf dessen Angehörigen. Den gleichen Effekt konnten die Forscher unter anderem auch bei politischen Aktivitäten wie das Wählen beobachten.

„Angenommen Sie hätten fünf Freunde, und jeder dieser Freunde hätte wieder fünf Freunde dann erreichen Sie diese 25 Personen möglicherweise genauso wie die insgesamt 125 Freunde der Freunde Ihrer Freunde. Die Zahl der Personen, die von einer Entscheidung beeinflusst werden, nimmt exponentiell zu.“ ~ Nicholas A. Christakis und James H. Fowler, Connected! Die Macht sozialer Netzwerke und warum Glück ansteckend ist, S. 237

Deine Handlungen und Entscheidungen können sich also auf riesige Netzwerke auswirken.

Dafür musst du nicht missionieren.

Wenn du mit dem Fahrrad an einer endlos langen Reihe von Autos vorbeifährst, dann denken möglicherweise eine Menge Menschen „ach, wäre ich mal mit Fahrrad gefahren!“.

Wenn du durch vegane Ernährung bessere Haut bekommst, deine Allergien verschwinden und du viel fitter und aktiver wirst, dann denken sicher viele deiner Freunde und Familienmitglieder, dass sie der pflanzlichen Ernährung auch mal eine Chance geben könnten. 

Wenn du mehr Fahrrad fährst und dadurch andere auch mehr Fahrrad fahren, dann verbessert ihr das Klima in eurer Stadt. Dann werden durch euch mehr Fahrradwege gebaut, was wiederum andere dazu bringt mehr Fahrrad zu fahren. Das wiederum kann das Gesundheitsniveau der Bewohner einer ganzen Stadt verbessern.

Wenn du dich gegen das Flugzeugfliegen entscheidest, wenn du dich vegan ernährst, wenn du dich gegen hemmungslosen Konsum entscheidest oder auf Plastik verzichtest oder du dich für Fair Fashion einsetzt… dann bist du ein Vorbild für Menschen in deinem direkten Umfeld und dessen Freunde, Arbeitskollegen und Familie.

Durch dieses Schneeballsystem sind wir dazu in der Lage etwas ganz Großes zu bewirken.

Das kann auch eine riesige Motivation für dich persönlich sein: Du fährst nicht mehr nur für dich und dein Wohlbefinden Fahrrad, du lebst nicht mehr nur für dich minimalistisch, du bevorzugst nicht mehr nur für dich die vegane Ernährung. Du tust so jeden Tag etwas für das Allgemeinwohl.

Dieser Effekt wird durch das Internet und Online-Communities noch weiter verstärkt.

Werde auch du Teil einer Community und ein Vorbild für andere. richKind werden!

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chones / Shutterstock.com