zerschnittenes Blatt illustriert Umweltschutz und vegane Ernährung

Vegane Ernährung und Umweltschutz: Wie du einen nachhaltigen Unterschied machst (Fakten, Zahlen & Infografiken)!

Unser täglich Brot: voranschreitender Klimawandel, Umweltverschmutzung und Ressourcenverschwendung. In diesem Beitrag erfährst du, welche Rolle vegane Ernährung beim Thema Umweltschutz spielt und wie du dich mit deinen täglichen Ernährungsentscheidungen aktiv gegen den Umweltkollaps wehren kannst. 

Das solltest du nicht verpassen.

Unverpackt & losgelöst!

Trage dich in den Newsletter ein und verpasse nie wieder einen Artikel über vegane Ernährung, Minimalismus und Freiheit.

Es gibt viele gute Gründe für die vegane Ernährung: Studien belegen die positiven Auswirkungen für deine Gesundheit. Top-Athleten beweisen, dass du mit veganer Ernährung fitter wirst. Du kannst hervorragend vegan abnehmen. Und du kannst dich mit veganer Ernährung jeden Tag aktiv gegen die Umweltverschmutzung einsetzen. Die Entscheidung, was täglich auf unseren Tellern landet, hat erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt und das Klima. Leider findet der Zusammenhang zwischen veganer Ernährung und Umweltschutz in der öffentlichen Debatte bisher wenig Beachtung.

Mit Veganismus gegen den Klimawandel

In den vergangenen 130 Jahren hat sich die Erde um circa 0,85 °C erwärmt. Ursächlich für die Erderwärmung sind Treibhausgasemissionen. Durch die  Erderwärmung steigt beispielsweise der Meeresspiegel und Gletscher schmelzen. Außerdem schätzt die Weltgesundheitsorganisation (WHO), dass zwischen 2030 und 2050 circa 250 000 Menschen pro Jahr an den Folgen des Klimawandels sterben werden. 

Aber was hat unsere Ernährung damit zu tun?

Ordnung muss sein: Treibhausgasemissionen entstehen immer!

Soviel vorab, egal ob pflanzliche oder tierische Nahrungsmittel – die Produktion von unserem Essen verursacht immer Treibhausgase. Die Nahrungsmittelindustrie hat einen unglaublichen Anteil an den gesamten Treibhausgasemissionen:  

In den Industrieländern werden 15-30 % der Treibhausgasemissionen durch die Nahrungsmittelindustrie verursacht. 

15-30 %? Eine sehr ungenaue Angabe, findest du nicht auch? 

Die Angaben variieren deshalb so stark, weil unser Essen zunächst einige Bearbeitungsschritte durchlaufen muss, bis es dann tatsächlich auf unseren Tellern liegt. Das macht es schwer messbar und unterscheidet sich stark je nach Lebensmittel. 

Hier ein paar Bearbeitungsschritte: 

Landwirtschaft 

Die Landwirtschaft liefert die Rohstoffe für unsere Nahrungsmittel. Hier entstehen bereits große Mengen an Treibhausgasemissionen durch die Düngung der Flächen, die Verdauung der Tiere und durch die Verwendung der Landmaschinen. 

Transport 

Anschließend müssen die Rohstoffe aus der Landwirtschaft transportiert werden. Sei es, um sie weiterzuverarbeiten, um sie zu verpacken oder um sie zu lagern. 

Produktion

Besonders bei der Produktion von Fertigprodukten entstehen Treibhausgasemissionen. Fertigprodukte wie Lasagne, Pizza aber auch Brot und Nudeln benötigen sehr viel Energie, um produziert zu werden. Viele dieser Lebensmittel müssen gekühlt, vorgekocht oder tiefgefroren werden. Darüber hinaus kommen all diese Lebensmittel nicht ohne Verpackung und Vertrieb aus.

Wir 

Am Ende der Kette stehen dann die Konsumentinnen und Konsumenten, die, die Lebensmittel ebenfalls lagern und zubereiten. Und sehr häufig leider auch wegschmeißen (ist auch schlecht für das Klima).

Expertenmeinung!
“Klar ist: Gewisse THG-Emissionen sind unvermeidlich, wir müssen uns schließlich ernähren. Entscheidend für deren Höhe aber ist, zu welchen Lebensmitteln wir greifen, ob eher tierische oder eher pflanzliche Lebensmittel unseren Speiseplan bestimmen. Wichtig ist zudem, wie diese hergestellt, transportiert, zubereitet und wie viele Lebensmittel verschwendet werden.” ~ WWF. Klimawandel auf dem Teller.

Fassen wir bis hierhin zusammen: Bei der Herstellung unserer Lebensmittel entstehen immer Treibhausgasemissionen. Entscheidend ist jedoch die Menge der Emissionen. 

Auf der folgenden Infografik siehst du die Vorteile einer veganen Ernährung gegenüber einer omnivoren Ernährung.

Durch vegane Lebensmittel wird wenig CO2 freigesetzt

Wieso ist vegane Ernährung besser für das Klima?

Zu den Treibhausgasen, die in der Massentierhaltung entstehen, gehören neben Kohlendioxid (CO2) auch Methan, Ammoniak und Lachgas. 

In der Öffentlichkeit wird meist nur die Rolle von CO2 im Klimawandel diskutiert. Aber wusstest du, dass Methan eine rund 25-mal höhere Klimawirksamkeit als CO2 hat? Methan entsteht in der Landwirtschaft durch die Verdauung von Wiederkäuern und die Lagerung von Düngern. Die Freisetzung von Methan macht in der Tierhaltung ca. 75-90 % der Emissionen aus. Ammoniak und Lachgas entstehen bei der Lagerung, Ausbringung und dem Abbau von Düngern. Lachgas hat eine rund 298-mal höhere Klimawirksamkeit als CO2. 

Hinzu kommt, dass in Deutschland heutzutage mehr als doppelt so viel Fleisch gegessen wird als noch in den 50er-Jahren. Das liegt vor allem am wachsenden Wohlstand der Bevölkerung. Ungünstig ist allerdings, dass seit einigen Jahren die Kapazität der landwirtschaftlich nutzbaren Grünflächen in Deutschland aufgebraucht ist. Da die Tiere aber Futter benötigen, werden überall auf der Welt Anbauflächen zur Futtermittelgewinnung genutzt. Darum werden Teile des Regenwaldes abgeholzt. Durch die Umwandlung der Waldflächen in Ackerland und die langen Transportwege entsteht CO2. Darüber hinaus können abgeholzte oder abgebrannte Wälder nicht mehr als CO2 Speicher dienen. Dadurch gelangt mehr CO2 in die Atmosphäre.

Das Beispiel Soja: Fact Sheet 

  • Sojaschrot gilt als eine der wichtigsten Stoffe für die Produktion von Futtermittel.
  • Rund 80 % des Sojaschrotes wird an Tiere verfüttert.
  • Heutzutage beziehen die Betriebe das Tierfutter nicht mehr aus eigenem Anbau, sondern kaufen es hinzu.
  • Circa 80 % des Sojas werden aus Brasilien, Paraguay und Argentinien importiert.
  • In den südamerikanischen Ländern nutzt die EU rund 30 % der Soja-Anbauflächen, hierzu werden die Regenwälder in den betroffenen Ländern abgeholzt. 

Woher ich das weiß? Einige Informationen aus diesem Artikel stammen aus dem Fleischatlas. Schau dir hier die Ausgaben und Grafiken an. 

Gleichzeitig haben auch die globale Fleischproduktion und der globale Vertrieb der tierischen Nahrungsmittel an wirtschaftlicher Bedeutung gewonnen. Geflügelfleisch wird beispielsweise aus der EU nach Afrika exportiert. Diese Exporte zerstören nicht nur die Märkte vor Ort, sondern verursachen durch die langen Transportwege auch erhebliche Mengen CO2. 

Rund 70 % der Emissionen durch die Ernährung sind auf tierische Nahrungsmittel zurückzuführen. Die folgende Infografik zeigt, wie viele Treibhausgasemissionen bei veganer Ernährung eingespart werden können.

Klimawandel und vegane Ernährung Diagramm

Wir wissen jetzt: Die global ausgerichtete Fleischproduktion, die Umwandlung von Wäldern in Ackerland und die globale Ressourcennutzung beeinflussen den Klimawandel erheblich. 

So weit, so schlecht. Aber was gibt es noch?

Vegane Ernährung und Umweltschutz: Gibt’s noch mehr Gründe?

Hell yeah! Vegan werden führt nicht nur zum besseren Klima.

Nice to know!

  • Die globale Fleischproduktion hat sich in den letzten 50 Jahren mehr als verdreifacht
  • Für die Herstellung von Fleisch und Milch werden global circa 77 % des Agrarlands verwendet
  • Die Ackerfläche für den Futtermittelanbau beläuft sich auf circa 120 Millionen Hektar

Bessere Bodenqualität

Die Erfahrung zeigt: je größer der Wohlstand der Bevölkerung, desto mehr tierische Produkte werden gegessen. Neben dem steigenden Wohlstand führt auch die wachsende Weltbevölkerung zu einem Anstieg des Konsums tierischer Lebensmittel. 

Da der Bedarf steigt, müssen auch die Erträge steigen. Mit Düngern und Pestiziden sollen diese Ertragssteigerungen erreicht werden. Über den Zusammenhang zwischen Dünger und Emissionen haben wir ja bereits gesprochen. Aber es gibt noch mehr: Die Dünger und Pestizide haben direkte Auswirkungen auf unsere Gesundheit und sie führen zu ausgelaugten Böden.

Weniger Grundwasserverschmutzung

Durch die Massentierhaltung entstehen in Deutschland jährlich mehr als 200 Millionen Kubikmeter Dünger. In Regionen, in denen die Massentierhaltung besonders verbreitet ist, können die Böden die Düngermassen nicht aufnehmen. Hierdurch ist vielerorts das Grundwasser verschmutzt. Die Aufbereitung des Grundwassers kostet viel Geld und Energie.

Ineffiziente Landnutzung vermeiden

Schätzungen zufolge soll die Weltbevölkerung bis zum Jahr 2050 auf circa 10 Milliarden Menschen ansteigen. Wie du bereits weißt, wird auch das Einkommen in der Weltbevölkerung steigen und die Mittelschicht größer werden. Prognosen zufolge steigt die Kaufkraft in den kommenden Jahrzehnten um circa 70 %. Ähnlich wie sich bereits in den vergangenen 50 Jahren die Fleischproduktion verdreifacht hat, geht man davon aus, dass auch die Fleischproduktion bis 2050 erheblich ansteigen wird. Als Konsequenz werden noch mehr Dünger und Pestizide eingesetzt, um die Erträge weiterhin steigern zu können. Und es werden weiterhin ununterbrochen Wälder abgeholzt, um sie in Ackerflächen umzuwandeln. 

Die Ackerflächen könnten weitaus effizienter und ressourcenschonender genutzt werden, wenn diese nicht für den Anbau von Futtermitteln genutzt werden müssten, sondern dem Menschen direkt zur Verfügung stehen würden. Dies erfordert allerdings einen konsequenten Rückbau der industriellen Massentierhaltung. 

Du willst noch mehr über den Zusammenhang zwischen veganer Ernährung und Umweltschutz lernen? Kriegst du in der Dokumentation “Cowspiracy” von Kip Anderson. 

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Die Doku kannst du bei Netflix Streamen. 

Was passiert mit der Umwelt, wenn sich jeder vegan ernährt?

„Eine Ernährung auf Basis minimal verarbeiteter Rohprodukte aus Primärquellen bedeutet weniger Belastung für die Umwelt.“ ~ Brendan Brazier. Vegan in Topform.

Du kannst es dir bereits denken: Der Umwelt würde es erheblich besser gehen, wenn sich jeder Mensch vegan ernähren würde. Keine ineffiziente Landnutzung mehr und auf dem zur Verfügung stehenden Land könnten Lebensmittel und keine Futtermittel angebaut werden. Mit diesen Lebensmitteln könnten global weitaus mehr Menschen ernährt werden. Wir dürfen mit unserer Ernährung kein System unterstützen, dass Tiere wie Ware behandelt, den Regenwald abholzt, lokale Märkte im Globalen Süden zerstört und unsere Wasser- und Bodenqualität negativ beeinflusst.

Nice to know!
Mit der veganen Ernährung bist du mit allen Nährstoffen versorgt: Protein wird beispielsweise nur von Pflanzen produziert. Es ist ineffizient die Pflanzen zunächst von Tieren fressen zu lassen und diese Tiere dann in einem enorm komplexen Verarbeitungsprozess für uns genießbar zuzubereiten.

Du willst 20 geniale Fakten, warum du dich vegan ernähren solltest? Eine hervorragend recherchierte und illustrierte Infografik gibt es bei Ricemilkmaid.

Vegan: Geht auch umweltschädlich

Klicke auf den unteren Button, um den Inhalt von giphy.com zu laden.

Inhalt laden

via GIPHY

Ist richtig. Die Herstellung von pflanzlichen Ersatzprodukten ist auch mit einem großen Ressourcenaufwand verbunden. Vegane Schnitzel und Co. werden produziert, transportiert, importiert, verpackt und gekühlt. 

ABER vegane Ersatzprodukte sind super für den Einstieg in die vegane Ernährung UND sie erzeugen kein Tierleid. Sobald du deine neue Essgewohnheit etabliert hast, kannst du ja versuchen diese hoch verarbeiteten Lebensmittel seltener zu essen. 

Am besten für die Umwelt und deine Gesundheit sind Lebensmittel, die wenig bis gar nicht verarbeitet sind. In den meisten Fällen sind das Lebensmittel, die keine Verpackung benötigen.

Vegan werden: der Umwelt zuliebe

Die Auswirkungen des Klimawandels und der Umweltverschmutzung gehen uns alle an. Ernährung ist keine private Sache mehr. 

Mit dem Umstieg auf vegane Ernährung musst du Gewohnheiten in deinem Leben ändern. Das braucht Zeit. Um genauer zu sein braucht eine Gewohnheitsänderung mindestens 30 Tage. Nimm dir die Zeit, die du brauchst. Du musst nicht von Anfang an alles perfekt machen. 

Diese Artikel helfen dir den Einstieg in die vegane Ernährung wie ein Profi zu meistern:

Bestens informiert!

Hier gibt's kostenlose Tipps und Empfehlungen rund um die Themen Nachhaltigkeit, Gesundheit & Freiheit.

Hat dir der Beitrag gefallen?

Beitrag teilen

Bildnachweis

Titelbild:
Micromaja / Shutterstock.com​
 

Klimawandel und Ernährung – Herstellung von Nahrungsmitteln (Icons):
zizi_mentos / Shutterstock.com
edel / Shutterstock.com
Red monkey / Shutterstock.com

Klimawandel und Ernährung -Einsparungspotenzial:
Red monkey / Shutterstock.com

Hintergrundbild Fact Sheet
Ratana21 / Shutterstock.com

Affiliate-Links
Die mit Sternchen (*) oder Pfeil ( , ►) gekennzeichneten Links sind Provisionslinks auf externe Angebote. Wenn du auf einen solchen Link klickst und über diesen Link einen Kauf tätigst, erhalten wir vom Anbieter eine Provision. Der Preis verändert sich hierbei nicht, du hilfst uns allerdings dieses Projekt zu finanzieren. Unser Versprechen: Wir empfehlen nur Produkte, hinter denen wir auch stehen.

Dina gründete richKind 2019. Ihr veganer und minimalistischer Lebensstil prägt sie seit vielen Jahren. Als überzeugte Solopreneurin strebt sie nach einem Leben voller Freiheit und Unabhängigkeit.