Durch Marie Kondo leben viele Menschen zufriedener. Allerdings gibt es auch Kiritk. Ein Kritikpunkt am Konzept der Expertin bezieht sich auf ihr rigoroses Kriterium, nur Dinge zu behalten, die glücklich machen („Sparking Joy“). Das sei für viele Menschen nicht praktikabel. Ein alter Laptop, zwar nicht mehr schön, jedoch funktionstüchtig, könne für Menschen mit schmalem Budget eben nicht so einfach entsorgt und durch ein schickes, neues Modell ersetzt werden. Das gelte auch für Kleidung und Gebrauchsgegenstände.
Auch für die Methode des Wegwerfens selbst geriet die Aufräum-Expertin in die Kritik. An sich noch brauchbare Dinge, sogar nagelneue Kleidung, einfach zu entsorgen, erhöhe den Müllberg und sei nicht umweltfreundlich. Allerdings spricht nichts dagegen, aussortierte Dinge zu spenden und damit ihre Weiterverwendung zu sichern.
Den heftigsten Gegenwind erfuhr Kondo, als sie einen Online-Shop mit Deko- und Haushaltsartikeln eröffnete. Kritiker warfen ihr vor, den Menschen zunächst zu empfehlen, ihr Haus zu leeren, um es anschließend mit ihren Shop-Artikeln wieder zu füllen. Für Empörung sorgten auch die Preise. 200 Dollar für eine Teedose oder 180 Dollar für ein Käsemesser leuchten nicht jedem ein.
Die Bestseller-Autorin reagierte auf die kritischen Stimmen mit dem Kommentar, es gehe ihr nicht darum, dass die Menschen sich wahllos von allem Hab und Gut trennen, sondern ihr Augenmerk auf einige wenige Dinge legen, die glücklich machen – und deshalb auch etwas mehr kosten dürften.